BMW Recycling.

Über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs hinweg setzt BMW alles daran, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren – angefangen bei der Produktion über den Gebrauch bis hin zur Verwertung. Schon bei der Entwicklung und Herstellung jedes neuen BMW-Fahrzeugs wird darauf geachtet, dass es später umweltfreundlich entsorgt werden kann. Durch die konsequente Anwendung von "Design for Recycling" stellt BMW sicher, dass eine effiziente und nachhaltige Verwertung seiner Altfahrzeuge gewährleistet ist.

Anerkannte Demontagebetriebe für gebrauchte Fahrzeuge stellen eine umweltgerechte Entsorgung sicher, indem jedes Kilogramm Autoschrott auf einem ökologisch und ökonomisch sinnvollen Verwertungsweg recycelt wird. Dabei werden wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen und in den Produktionskreislauf integriert, um die Umwelt zu entlasten. Die umweltverträgliche Entsorgung von Altfahrzeugen gliedert sich in vier Stufen: geordnete Rückgabe, Vorbehandlung, Demontage und Verwertung des Restfahrzeugs.

Kontrollierte Rücknahme

Für eine fachgerechte Verwertung eines Fahrzeugs ist es entscheidend, es bei einer anerkannten Rücknahmestelle oder einem anerkannten Demontagebetrieb abzugeben. Nur dort wird der Verwertungsnachweis ausgestellt, der notwendig ist, um das Fahrzeug abschließend bei der Zulassungsstelle stillzulegen.

Vorbehandlung

Als Erstes wird in der Vorbehandlungsphase die Batterie entfernt und Airbags sowie andere pyrotechnische Bauteile werden deaktiviert. Die eigentliche Verwertung startet mit der Entnahme sämtlicher Betriebsstoffe an einem Entnahmestand. Hierbei werden beispielsweise das Kältemittel der Klimaanlage sowie die Bremsflüssigkeit abgesaugt, während Kühlwasser, Motor- und Getriebeöle abgelassen werden. Der Kraftstoff wird mit einem speziellen Absauggerät inklusive Bohrer abgepumpt, bevor die unterschiedlichen Flüssigkeiten in jeweiligen Lagerbehältern sortenrein aufbewahrt werden. Danach werden die Flüssigkeiten in speziellen Betrieben aufbereitet oder recycelt.

Demontage

Während der Demontage werden Teile ausgebaut, die entweder weiterverwendet oder für das Materialrecycling aufbereitet werden. Ein Beispiel hierfür sind fachmännisch zerlegte Motoren, die im Hochwertrecyclingverfahren aufbereitet und wiederverwendet werden. Ebenso werden wertvolle Materialien, wie Edelmetalle aus dem Katalysator, in einem separaten Materialkreislauf recycelt.

Verwertung des Restfahrzeugs

Die demontierten Überreste der Fahrzeuge werden zu einem Schredderbetrieb transportiert, wo sie weiterverarbeitet werden. Dort werden die Restkarossen in kleine Stücke zerkleinert und sortiert, bevor die unterschiedlichen Materialien wie Kunststoffe, Textilien, Eisen und Nichteisenmetalle recycelt werden. Die jeweilige gesetzliche Verwertungsquote können Sie den Jahresberichten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) entnehmen, die auf der Website des BMU unter dem Bereich Service-Downloads zur Verfügung stehen.

Design for Recycling.

Wir legen bereits im Produktentstehungsprozess großen Wert auf eine umweltverträgliche Verwertung und Entsorgung von Altfahrzeugen.

Unsere Spezialisten setzen dabei auf den Einsatz von wirtschaftlichen Kunststoff-Rezyklaten, die aus Altteilen gewonnen werden und durch Freigaben bei der Herstellung von Kunststoffbauteilen unterstützt werden. Um die Umwelteffekte von Bauteilen zu bewerten, führen wir "Life Cycle Assessment"-Fallstudien durch. Durch virtuelle und physische Demontageanalysen stellen wir sicher, dass alle BMW Fahrzeuge die gesetzten Ziele erreichen. Die Erkenntnisse aus diesen Analysen geben wir in Trainings und detaillierten Dokumentationen an alle Beteiligten des Recyclingprozesses weiter. Mit diesen Maßnahmen ist gewährleistet, dass pyrotechnische Komponenten schnell und sicher neutralisiert, Betriebsflüssigkeiten schnell entnommen und Kunststoffbauteile mit den entsprechenden Materialkennzeichnungen versehen werden. Der Einsatz von Rezyklaten wird bei uns konsequent gefördert.

Neutralisation der pyrotechnischen Komponenten

Um Altfahrzeuge umweltgerecht zu entsorgen, müssen pyrotechnische Bauteile wie Airbags, Gurtstraffer und Sicherheitsbatterieklemmen deaktiviert werden. Dies erfolgt durch Neutralisation, wobei die Bauteile am effektivsten im eingebauten Zustand ausgelöst werden können. Aus diesem Grund wird die Fahrzeugelektronik bereits während der Entwicklung so konzipiert, dass sie alle pyrotechnischen Komponenten über eine einheitliche Schnittstelle ansteuern und auslösen kann.

Trockenlegung

Während der Entwicklung unserer Fahrzeuge wird sichergestellt, dass alle Flüssigkeiten wie Öl, Kraftstoff, Kühlmittel, Bremsflüssigkeit und Klima-Kältemittel am Ende der Fahrzeuglebensdauer schnell und einfach entnommen werden können. Ein Design for Recycling gewährleistet, dass alle flüssigkeitsführenden Bauteile so konzipiert sind, dass sie leicht zugänglich sind und das Entleeren des Bauteils an seiner tiefsten Stelle durch Schwerkraft ermöglichen. Um spezielle Bauteile wie den Kraftstofftank oder Stoßdämpfer vollständig zu entleeren, werden spezielle Absauggeräte eingesetzt. Eine besondere Herausforderung stellen die integrierten Hydrauliksysteme dar, wie z.B. bei automatischen Cabriodächern, bei denen die Zugänglichkeit des Vorratsbehälters und die korrekte Positionierung der Hydraulik gewährleistet werden muss.

Materialkennzeichnung

Eine eindeutige Identifizierung des Materials für eine mögliche sortenreine Sammlung wird durch die Kennzeichnung aller Bauteile gemäß internationalen ISO-Standards sichergestellt.

Einsatz von Rezyklaten

Rezyklate sind Materialien, die aus recycelten Altteilen gewonnen werden. Bauteile, die nicht sicherheitsrelevant sind oder sich nicht im direkten Sichtfeld befinden, können aus Rezyklaten hergestellt werden, ohne dass ihre Einsatzfähigkeit beeinträchtigt wird. Kunststoff-Rezyklate sind beispielsweise hervorragend für die Herstellung von Radhausschalen geeignet. Darüber hinaus kommen Rezyklate bei der Kofferraumventilation und dem Träger der Mittelkonsole beim BMW 7er zum Einsatz. Der Einsatz von Rezyklaten kann dazu beitragen, Werkstoffkreisläufe zu schließen und Ressourcen zu schonen.

Die Rückgabe von Altfahrzeugen.

Am 28. Juni 2002 trat in Deutschland das Altfahrzeuggesetz mit der dazugehörigen Altfahrzeugverordnung in Kraft. Ziel dieser Verordnung ist die Umsetzung der europäischen Richtlinie 2000/53/EG über Altfahrzeuge in deutsches Recht. Folglich ist es Pflicht für den Letzthalter eines Altfahrzeugs, dieses bei einer anerkannten Rücknahmestelle oder einem anerkannten Demontagebetrieb abzugeben. Dort wird der Verwertungsnachweis ausgestellt, welcher für die endgültige Stilllegung des Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle vorgelegt werden muss.

Rückgabebedingungen

Alle BMW-Fahrzeuge können von beauftragten Rücknahmestellen kostenlos zurückgenommen werden. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, um von diesem Service Gebrauch machen zu können. Das Fahrzeug muss zuletzt für mindestens einen Monat innerhalb der Europäischen Union zugelassen gewesen sein und vollständig sein. Vollständigkeit bedeutet, dass Motor, Antriebsaggregat, Karosserie, Katalysator, wertbestimmende elektronische Komponenten und andere wesentliche Bauteile vorhanden sind und keine Abfälle im Fahrzeug zurückgelassen wurden.

Verwertungsnachweis

Um den Verwertungsnachweis zu erhalten, ist es erforderlich, dass ein anerkannter Demontagebetrieb oder eine anerkannte Annahmestelle im Auftrag eines solchen Betriebs beauftragt wird. Diese Betriebe sind speziell für die Einhaltung der Umweltschutzanforderungen gemäß der Altfahrzeug-Verordnung qualifiziert und durch qualifizierte Sachverständige anerkannt worden. Eine von der Kfz-Innung anerkannte Annahmestelle kann man anhand des Hinweisschilds „Anerkannte Annahmestelle für Altfahrzeuge" erkennen.

Rücknahmestellen

Die Suche nach der von BMW beauftragten Rücknahmestelle für Altfahrzeuge in Ihrer Nähe erfolgt über die Suchfunktion auf dieser Seite. Bitte beachten Sie, dass das Rücknahmenetz von BMW regelmäßig angepasst wird, um einen optimalen Service zu gewährleisten.